DIE GESCHICHTE
Borgo Bardolino, ein sehr alter Gutshof mit landwirtschaftlicher Produktion, liegt an der südlichen Flanke der antiken Festung von Bardolino.
Die Südseite der alten Stadtmauer, zu der auch Palazzo Guerrieri gehört, ist seit dem Jahr 1300 bewohnt, als dieser der Familie Visconti gehörte, Herrscher von Mailand in den Jahren von 1277 bis 1395.
Im Jahre 1370 nahm die Republik Venedig das Dorf in Besitz, nachdem sie das Herzogtum Mailand in der „Schlacht vom Gardasee“ besiegt hatte, verkaufte aber schon bald den äußeren Gürtel mit der Stadtmauer an die Adelsfamilien Fermi und Pellegrini. Der heutige Palazzo Guerrieri und die dazugehörigen Gebäude wurden im Jahre 1450 von den Marquisen Rambaldi erworben, die direkte Vorfahren der heutigen Besitzer sind.
Die Familie Rambaldi hatte eine wichtige Rolle in der Geschichte der westlichen Ufers des Gardasees inne: zu ihr gehörten Kapitäne des Sees, die von Venedig beauftragt worden waren, diese Region zu regieren, außerdem Intellektuelle und Dichter.
Die letzte Nachfahrin der Familie, Maria Teresa Antonia Rambaldi, heiratete im Jahre 1790 den Grafen Agostino Guerrieri. Der Sitz Bardolinos und sämtliche Gutshöfe gingen so in den Besitz der Guerrieri über, die aus Fermo in den Marken stammten und sich im sechzehnten Jahrhundert in der Umgebung Veronas niederließen.

Die geologischen Gegebenheiten von Bardolino, nämlich ein Moränengürtel, der in Form eines Amphitheaters schräg zum See abfällt, reich an Steinen und Material, das der sich zurückziehende See zurückließ, haben über die Jahrhunderte die Ländereien des Gebietes zu idealen Anbauflächen für Weinreben werden lassen. Die Familie Guerrieri ahnte, welches landwirtschaftliche Potenzial in ihren Ländereien steckte und widmeten sich sogleich dem Weinbau.
Vincenzo Guerrieri (1792 – 1855) führte eine gründliche Reform auf seinem Besitz durch, indem er die Weinberge und Olivenhaine ausdehnte, die Wasserversorgung und die Häuser der Knechte und Bauern strukturierte und Verbesserungen in den Kellereien des Palazzo Guerrieri einführte sowie Verwaltungsgebäude und moderne Lagerhäuser baute, um seine wertvollen Produkte sachgerecht aufzubewahren.

Die aktuelle Strukturierung des Bereichs geht auf das Jahr 1913 zurück, als die letzte Nachfahrin der Familie Guerrieri, Josephine (1870-1967), die „Grand Dame“, den Grafen Carlo Rizzardi (1878-1975) heiratete, den Erben des jahrhundertealten Weingutes Rizzardi in Valpolicella.
Diese Ehe führte zur Vereinigung der beiden Gutshöfe und der Entstehung des ersten gemeinsam hergestellten Weines mit dem Namen Guerrieri Rizzardi im Jahr 1914.
Bis zum Jahr 2011 war der Herstellungsort der Weine Guerrieri Rizzardi der Borgo Bardolino, als der Anstieg der Produktion den Umzug in die neue Kellerei in den Ortsteil Campazzi in Hügellage notwendig machte, umgeben von den eigenen Weinbergen.
Im Jahr 2016 öffnet der Komplex, in dem wir uns hier befinden, wieder seine Pforten für die Öffentlichkeit und vermacht den Bürgern und Besuchern einen Rahmen aus Eleganz, Tradition und Geschichte.